Audioeffekte im Überblick:
So setzt du sie ein

Die meistgenutzten Soundeffekte und ihre Wirkung

Audioeffekte sind Module zur Soundbearbeitung, sie setzen ein vorhandenes Audiosignal voraus und verändern es. Effekte können dabei eine Aufnahme vollkommen umgestalten, zum Beispiel indem sie einen cleanen Gitarrensound zu einer verzerrten Rockgitarre verbiegen. Audio-Effekte werden aber auch eingesetzt, um einer Instrumentenaufnahme den letzten Schliff zu geben oder den Zusammenklang im Mix zu perfektionieren. Dann arbeiten sie eher unauffällig im Hintergrund, zum Beispiel indem sie das Klangbild durch etwas Raumklang veredeln. Und schließlich lassen sich einige Soundeffekte auch zum Audio-Editing einsetzen, wenn zum Beispiel Aufnahmen in einem Mix kombiniert werden sollen, die nicht im gleichen Tempo oder der gleichen Tonlage vorliegen.

Demnach lassen sich drei Arten unterscheiden, wie die Effekte eingesetzt werden: als kreative Effekte, als optimierende oder veredelnde Effekte oder als Editing-Tools.

Diese Effekte sind die gängigsten:

  • Delay (oder Echo)
  • Hall
  • Chorus
  • Gitarreneffekte wie Overdrive oder Tremolo
  • Timestretching

Im Folgenden erfährst du, wie sich diese Audioeffekte anhören und welche Wirkung sie in der Musik entfalten.

Delay-Effekt: Magische Dynamik

Den Delay-Effekt kennt jeder: Bei einem normalen Echo wird das Audiosignal mehrmals und in gleichen Abständen immer leiser wiederholt, bis es schließlich verklungen ist. Aber das ist nur die natürlichste von vielen Möglichkeiten. Bei manchen Delay-Effekten wird das Signal bei der Wiederholung verändert, zum Beispiel mit immer mehr Hall verfremdet, gefiltert oder im Stereobild hin- und hergeworfen wie ein Pingpong-Ball (Stereo-Delay).

Dabei entstehen traumartige, futuristische oder psychedelische Atmosphären. Für einige Musik-Genres wie Dub Reggae sind solche Delay-Effekte geradezu stilbildend, aber sie werden in allen Musikbereichen eingesetzt.

Auch Hall wird zu den Delay-Effekten gerechnet. Denn Delay bedeutet einfach Verzögerung, und auch beim Hall wird der Klang mit Verzögerung erneut wiedergegeben, dabei allerdings sozusagen verwischt. Beide Effekte werden von demselben Effektmodul erzeugt: einem "Delay Reverb", das je nach Einstellung verschiedene Delay-Arten oder eben auch Hall erzeugen kann.

Audiobeispiel Original

Audiobeispiel mit Delay

Hall-Effekt: Raumklang und Spannung

Delay und Hall sind eng miteinander verwandt, beide können eine magische Atmosphäre erzeugen. Anders als Delay lässt sich Hall aber auch zur Simulation einer natürlichen Raumumgebung einsetzen. Dabei wird der in großer Nähe aufgenommene, trockene Originalsound so moduliert, dass er klingt wie in einem bestimmten Raum - zum Beispiel in einer kleinen Kammer, einem größeren Raum, einer Kirche oder einer Kathedrale.

Hierbei geht es weniger um Magie als um die Simulation eines bestimmten Raumes. Die Hall-Algorithmen entstehen aus sorgfältig vermessenen, realen Räumen. Das Klangverhalten dieser Räume wird aufgezeichnet und analysiert, und daraus entstehen dann Algorithmen für die sogenannten Hallfahnen, mit denen die Raumbedingungen perfekt nachgeahmt werden, mitsamt Ausdehnung, Deckenhöhe oder Beschaffenheit des Fußbodens.

Mit Hall lässt sich auch noch auf andere Weise Räumlichkeit erzeugen. Je nach Effektanteil ergibt sich der Eindruck von größerer Nähe oder Distanz zur Schallquelle. Stell dir vor, wie es klingt, wenn du weit hinten in einer Kirche stehst und vorne jemand spricht - du wirst sehr viel Hall hören und Mühe haben, die Worte zu verstehen. Je höher die Hallanteile im Gesamtsound, desto weiter entfernt erscheint die Schallquelle.

Hall ist ein universeller Soundeffekt zur Veredelung von Aufnahmen. Praktisch jeder Aufnahme wird nachher ein Hall zugemischt. In der Musik wird der Hall-Effekt in allen Genres gleichermaßen eingesetzt. Aber auch als auffälliger Kreativeffekt ist er oft zu hören, in extremer Ausprägung in den Genres Ambient und Dub, aber auch in vielen Elektro-Stücken und ganz allgemein in Remixen.

Audiobeispiel Original

Audiobeispiel mit Hall

Chorus-Effekt: Satter Sound und verdoppelte Töne

Der Chorus-Effekt erzeugt einen breiten, satten Klang. Er zählt zu den sogenannten Modulationseffekten, bei denen der Originalton verdoppelt und leicht verschoben wird.

Chorus klingt, als würde ein weiterer, ähnlicher, aber doch nicht ganz gleicher Ton mitklingen und den Original-Sound überlappen – eben wie bei einem Chor. Der Trick ist, dass das Signal nicht wie beim Delay einfach nur mit extrem kurzer Verzögerung noch einmal wiedergegeben wird, sondern der Ton wird dabei auch noch ein bisschen verstimmt, so dass beide Signale - Original und Kopie - als zwei separate Stimmen wahrgenommen werden. Denn auch die besten Chorsänger liegen nie ganz exakt auf denselbem Ton, sondern es gibt immer minimale Unterschiede, die das Erlebnis von Vielstimmigkeit ausmachen.

Chorus ist vor allem ein beliebter Gitarreneffekt und wird auch gerne für Bass-Sequenzen eingesetzt. Der Sound klingt mit Chorus satter, gefestigter und voller harmonischer Schwingungen – und erinnert dabei an den typischen Sound der 80er-Jahre, als Chorus Effekte besonders beliebt waren. Gitarristen und Bassisten kennen den Chorus vor allem als kleinen Fußschalter im bunten Plastikgehäuse, der neben WahWah, Phaser oder Flanger vor dem Gitarristen auf dem Fußboden liegt und bei Bedarf in der Live-Performance hinzugeschaltet wird.

Audiobeispiel Original

Audiobeispiel mit Chorus

Gitarreneffekte: Overdrive und Tremolo

Gitarreneffekte zählen generell zu den beliebtesten kreativen Effekten. Neben Chorus gibt es auch noch viele andere typische Gitarreneffekte. Der wichtigste Gitarreneffekt und in der Rockmusik geradezu allgegenwärtig ist der Verzerrer, auch Overdrive oder Distortion genannt. Dieser Effekt macht den Ton breit und rauh. Aus einem schlichten Zusammenklang zweier Saiten kann ein wuchtiges Rock-Riff entstehen, so wie bei dem berühmten Eingangs-Riff von "Smoke on the Water", einem Rock-Klassiker aus den 70er Jahren von der Band Deep Purple. Wer dieses Riff auf einer akustischen Gitarre nachspielt, wundert sich vielleicht, wie aus zwei dünnen Tönen allein durch Verzerrung ein derart fetter Sound werden kann.

Der Tremolo-Effekt zählt ebenfalls zu den Gitarreneffekten. Wörtlich übersetzt aus dem Italienischen bedeutet Tremolo „zittern“ oder „flackern“. Das Audiosignal scheint in der Lautstärke je nach Geschwindigkeit zu schwingen oder zu schwanken. Im Unterschied zum Vibrato-Effekt bleibt dabei die Tonhöhe unverändert. Tremolo ist lediglich eine Modulation der Lautstärke. Der Tremolohebel, mit dem man an vielen E-Gitarren die Saiten kurzfristig spannen und entspannen kann, erzeugt also genaugenommen gar kein Tremolo, sondern ein Vibrato, bei dem die Tonhöhe moduliert wird.

Audiobeispiel Original

Audiobeispiel mit Overdrive

Audiobeispiel mit Tremolo

Timestretching: Musik beschleunigen oder verlangsamen

Zum Schluss stellen wir noch einen Effekt vor, der nur selten für kreative Effekte eingesetzt wird, aber für das Audio-Editing umso bedeutender ist. Timestretching verändert die Wiedergabegeschwindigkeit des Audiomaterials. Damit kannst du Musik schneller machen oder verlangsamen, ohne die Tonhöhe zu verändern. Allerdings ist dabei etwas Fingerspitzengefühl angesagt. Eine zu starke Veränderung der Geschwindigkeit kann unliebsame Störgeräusche zur Folge haben. Musikstücke lassen sich in der Regel um 15 bis 20 Prozent verlangsamen oder beschleunigen, ohne dass es zu Artefakten kommt.

Früher war die Veränderung der Abspielgeschwindigkeit immer direkt an die Änderung der Tonhöhe gekoppelt. In analogen Zeiten waren die Aufnahmen auf einem Tonband gespeichert, und wenn man das Tonband schneller abspielte, wurde die Aufnahme beschleunigt und gleichzeitig die Tonhöhe angehoben (Mickey-Mouse-Effekt). Umgekehrt sank die Tonhöhe, wenn das Band langsamer abgespielt wurde. Die digitale Bearbeitung ermöglichte es dann, beide Aspekte zu trennen. So lassen sich heute Tempo und Tonhöhe unabhängig voneinander bearbeiten, mittels Tmestretching oder Pitchshifting. Und wenn man wie früher beides in Abhängigkeit voneinander ändern möchte, wählt man den Effekt "Resampling".

Audiobeispiel Original

Audiobeispiel mit Timestretching 1 (schneller)

Audiobeispiel mit Timestretching 2 (langsamer)

Audioeffekte im MUSIC MAKER

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  • Echo (Delay)
  • Hall
  • Distortion (Verzerrung)
  • Vandal SE, ein Gitarrenverstärker mit integrierter Verzerrung, Chorus, Flanger, Phaser, Delay und Hall
  • 10-Band-Equalizer für die Klangeinstellungen
  • Kompressor für mehr Druck und Lautheit

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  • Editing-Effekte wie Timestretching, Pitchshifting und Resampling oder Stereo-FX
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