Was ist eine DAW?
Alles, was du zu Digital Audioworkstations wissen musst.

Was ist eine DAW?

Eine DAW, oder auch Digital Audio Workstation, ist eine Software, die zur Aufnahme, Bearbeitung, Mixing und Wiedergabe von digitaler Audio-Musik verwendet wird. Sie bietet eine Vielzahl von Funktionen, darunter das Aufnehmen von Audiospuren, das Anwenden von Effekten, das Arrangieren von Musikstücken und das Mischen von mehreren Spuren zu einer finalen Audiodatei.

Vom Tonband zu Megabytes:
Wie DAWs die Musikproduktion revolutionierten

Um die Funktionsweise moderner DAWs zu verstehen, macht es Sinn, einen Blick auf die frühere Arbeit analogen Tonstudios zu werfen.

In den Ursprüngen der Musikproduktion wurden Aufnahmen vollständig ohne Computer, Sequencer oder andere digitale Hilfsmittel durchgeführt. Im Tonstudio gab es riesige Schränke voller Audio-Effektgeräte. Um ihren Klängen mehr Tiefe zu verleihen, mussten Musiker speziell hierfür eingerichtete Hallräume nutzen. Ein weiterer wesentlicher Nachteil des analogen Arbeitsablaufs war:  Non-destruktive Bearbeitungen war nicht möglich. Änderungen des aufgenommenen Materials mussten entweder ebenfalls aufgenommen werden oder waren verloren, sobald am Pult oder Effektgerät andere Einstellungen vorgenommen wurden. Die heute allgegenwärtigen Presets, Templates und Speicherfunktionen gab es nicht. Ein Projekt nach Export der Mischung ruhen zu lassen, um später etwaige Fehler auszumerzen, war schlichtweg unmöglich.

Sobald ein Tontechniker mit dem Abmischen des nächsten Songs begann, wurden sämtliche Einstellungen zurückgesetzt. Toningenieure mussten daher äußerst präzise und vorsichtig arbeiten, um nicht den Verlust ihre gesamte Arbeit zu riskieren.Der Prozess der Audiobearbeitung war ebenfalls sehr zeitaufwändig und mühselig. Das Band musste mit Rasierklingen geschnitten und mit Klebeband zusammengeklebt werden, um z. B. zeitliche Ungenauigkeiten auszugleichen. Sobald das Tonband mit der Rasierklinge durchtrennt war, war der Schnitt nicht mehr umkehrbar.

Das Auftauchen der ersten DAW Softwares bedeutete einen Riesenschritt nach vorn für die Musikproduktion. Mit virtuellem Scheren- und Klebewerkzeug konnte digitalisiertes Material nun nach Belieben geschnitten, verschoben und wieder zusammengefügt werden.

Analoges Tonstudio

Grundbegriffe der Arbeit mit einer DAW

Analog-Digital-Conversion (ADC):
Samples, Hertz & Bitrate

Der erste Schritt der Audiobearbeitung mit einer DAW ist die Digitalisierung, auch bekannt als Analog-Digital-Conversion (ADC). Bei diesem Prozess werden "Schnappschüsse" der Schallwelle mit einer bestimmten Anzahl pro Sekunde aufgenommen. Diese Anzahl wird als Sample-Rate bezeichnet und in Kilohertz (kHz) gemessen. Kilohertz oder Hertz gibt an, wie viele tausend Mal pro Sekunde diese Samples genommen werden. Je mehr, desto besser ist die Klangqualität.

Die Bit-Tiefe wiederum gibt an, wie viele Informationen in den einzelnen Samples gespeichert werden können. Sie bezieht sich auf den Lautstärkewert und wird in Bits gemessen.  Eine digitale Audiodatei mit einer niedrigen Bit-Tiefe ist weniger detailliert und kann "flach" oder "matschig" klingen. Hohe Werte in Bits und Hertz bedeuten eine feinere Auflösung und eine genauere Darstellung des Originalklangs. Im Gegenzug benötigen sie mehr Speicherplatz und Rechenleistung.

Soundwelle Illustration mit niedriger Sample Rate und hoher Sample Rate

Non-destruktive Audiobearbeitung

Mit der Einführung von DAW-Software wurde non-destruktives Arbeiten möglich. Diese bahnbrechende Innovation hat die Studioarbeit maßgeblich beeinflusst. Non-destruktiver Workflow bedeutet, dass man an jedem Punkt des Produktionsprozesses Änderungen an Audiodateien vornehmen kann, ohne die Originalaufnahme zu verändern. Die Änderungen innerhalb der DAW werden niemals auf das aufgenommene Material, sondern lediglich auf eine Kopie angewendet.

Objektbasierter Workflow

Der objektbasierte Workflow ermöglicht es, einzelne Audioobjekte innerhalb eines Projekts zu bearbeiten. Lautstärke, Panning und Effekte einer einzelnen Spur können angepasst werden, ohne dabei andere Teile des Projekts zu beeinträchtigen. Dadurch hat man eine viel päziesere Kontrolle über den Klang und kann gezielt an bestimmten Elementen arbeiten, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Auch wenn beide Konzepte, also non-destruktives und objektbasiertes Arbeiten, ein höheres Maß an Flexibilität und Kreativität mit sich bringen, dienen sie unterschiedlichen Zwecken.  Während die non-destruktiven Bearbeitung der Erhaltung der Integrität der Originalaufnahme dient, geht es beim objektbasierten Workflow um die präzise Manipulation einzelner Audioelemente innerhalb eines Projekts.

DAW-Software: Die 5 wichtigsten Funktionen

Audioaufnahme und Audiobearbeitung

DAWs bieten eine Audio-Sequenzierungsfunktion, mit der mehrere Spuren aufgenommen werden können - sei es Gesang, Schlagzeug oder Melodien. Die aufgenommenen Audiodaten können dann ausgeschnitten, kopiert und eingefügt werden, genau wie Text in einem Textverarbeitungsprogramm. Die einzelnen Spuren lassen sich stummschalten und man kann sie durch Crossfading nahtlos ineinander übergehen lassen. Geschwindigkeit und Lautstärke können ebenfalls angepasst werden. Die digitalen Dateien können in analoge Audiodateien umgewandelt und über Lautsprecher oder Kopfhörer wiedergegeben werden.

MIDI-Aufnahmen und -Bearbeitung

Musical Instruments Digital Interfaces (MIDI) sind im Wesentlichen digitale Instrumente, die den Klang von akustischen Instrumenten wie Klavier, Trompete oder Gitarre nachbilden. Sie erzeugen eigentlich keinen Ton, sondern Informationen, wie z. B. Note, Lautstärke und Länge. Die Informationen werden in der Regel mit einem externen MIDI-Keyboard erzeugt und gesteuert und von einer DAW in Musik umgewandelt. MIDIs wurden ursprünglich als Werkzeuge zur Steuerung von Synthesizern entwickelt. Ihre Aufnahmen haben gegenüber analogen Aufnahmen den großen Vorteil, dass sie bearbeitet werden können, ohne dass sie neu aufgenommen werden müssen.

Mixing

Nachdem alle Instrumente im Mix bearbeitet, alle Überblendungen eingestellt und das Timing angepasst wurde, kann mit dem Mixing begonnen werden. In der Regel verfügen DAWs über eine breite Palette von Effekten für Audio- und MIDI-Spuren, z. B. Hall, Verzögerung, Equalizer und Echos. Darüber hinaus verwenden einige Musikproduzenten externe Plug-ins (Virtual Studio Technology (VST), um bestimmte gewünschte Effekte hinzuzufügen und Audiospuren zu importieren, die von anderen Personen aufgenommen wurden.

Mastering

Der Begriff Mastering bezeichnete ursprünglich die Vorbereitung einer Aufnahme für die Vinylproduktion. Heute bezieht sich der Begriff Mastering in der Regel auf das kreative Mastering, bei dem eine Aufnahme nach dem Mixing und unter Berücksichtigung von Lautstärkeverhältnisse, Effektierung und Headroom den letzten Schliff zu erhält.

Export

Am Ende einer Musikproduktion muss eine Session-Datei in ein Standard-Audioformat konvertiert werden. Dabei gibt es Unterschiede zwischen verlustfreien und verlustbehafteten Formaten. Komprimierte Formate wie MP3 sind für den durchschnittlichen Musikkonsumenten und Smartphones geeignet, aber bei der Wiedergabe auf hochwertigen Systemen gibt es einen deutlichen Qualitätsunterschied zu verlustfreien Formaten wie WAV oder AIFF. Die Wahl des Formats hängt also von den persönlichen Vorlieben ab und davon, ob mehr Speicherplatz oder eine bessere Klangqualität gewünscht wird.

DAWs von MAGIX

Jede DAW-Software zeichnet sich durch unterschiedliche Funktionen und Bearbeitungsmöglichkeiten aus. Hier ist eine Übersicht über die verschiedenen DAWs von MAGIX, was sie bieten und für wen sie geeignet sind.

User Interface Screenshot MUSIC MAKER

MUSIC MAKER

Die beste DAW Software für absolute Anfänger. MUSIC MAKER basiert auf modularer Musikproduktion und verwendet Loops, die wie Bausteine zusammengesetzt werden können. Verschiedene Spuren für Gitarre, Schlagzeug oder Synthesizer liegen in mehreren Tonarten vor und können mühelos zusammengesetzt werden - der Beat wird automatisch angepasst.

User Interface Screenshot SOUND FORGE

SOUND FORGE

Die erste Wahl für Produzenten, Toningenieure und Sounddesigner auf der ganzen Welt. SOUND FORGE ist ein digitales Audiobearbeitungsprogramm, das sich an professionelle und semiprofessionelle Anwender richtet. Mit präzisen Tools, innovativen Editing-Funktionen und High-End-Plug-ins können Sie Master für Podcasts, Rundfunk und physische Medien erstellen.

User Interface Screenshot Samplitude

Samplitude

Samplitude ist eine Musikproduktionssoftware für Audioprofis, die höchste Qualitätsansprüche für jede einzelne Audioproduktion erfüllt, vom ersten Take bis zum fertigen Master. Sie bietet Recording Engineers und Mixing Engineers praktische Funktionen, die den Standard-DAW-Workflow revolutionieren.

User Interface Screenshot Sequoia

Sequoia

Die High-End-Audiolösung für Produktion, Mastering und Broadcasting. Profis auf der ganzen Welt schätzen Sequoias Zuverlässigkeit, die reibungslose Bearbeitung und die innovativen Editing-Tools - egal ob im Broadcast-, Studio- oder Live-Bereich. Europas bekannteste Sendeanstalten verlassen sich täglich auf Sequoia.

Weitere hilfreiche Guides

Lofi Beat

In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du deinen eigenen Lofi-Beat bauen kannst.
    

Song remixen

Du möchtest deinen eigenen Remix erstellen? Hier erfährst du alles, was du über das Remixen von Songs wissen musst.

Audioeffekte

Finde heraus, was die wichtigsten Sound-Effekte sind und wie du sie einsetzt. Mit Sound Beispielen. Hör rein!