MPEG-4-Encoder, Einstellungen (Intel)

In den „Erweiterten Einstellungen“ können Sie detailliert Einfluss auf das Erstellen des MPEG-4-Datenstroms nehmen. Die erweiterten Einstellungen sind aufgeteilt in die Bereiche „Video“, „Audio“ und „Multiplexer“.

Erweiterte Einstellungen öffnen: Datei > Exportieren > Video als MPEG-4 > Erweitert

HINWEIS Die voreingestellten Werte und der Zustand der Bedienelemente (gesperrt/freigegeben) sind vom ausgewählten Export-Preset abhängig.

Video

Bitraten-Modus

Die Bitrate gibt an, wie viel Daten pro Sekunde im Video (bei Abspielgeschwindigkeit) gespeichert sind. Somit ist Bitrate der entscheidende Parameter, wenn es um den Speicherplatz und Qualität des zu encodierenden Videos geht. Höhere Bitrate bedeutet bessere Qualität, aber auch größere Dateien.

  • Konstant: Es wird exakt der unter „Durchschnittliche Bitrate“ eingegebene Wert verwendet, somit lässt sich die Größe des Videos genau berechnen.
  • Variabel: Der unter „Durchschnittliche Bitrate“ eingetragene Wert wird als Durchschnitt im Video verwendet und gilt als Richtwert. Die Größe des Videos kann daher nur geschätzt werden.

Durchschnittliche Bitrate (kbit/s)

Die hier eingetragene Bitrate wird annähernd im Durchschnitt im Video verwendet, sie gilt also als Richtwert. Daher lässt sich die Größe des zu exportierenden Videos nur schätzen.

Maximale Bitrate (kbit/s)

Dies ist die maximale Bitrate in dem Video-Stream, also die maximale Anzahl Bits, die einem Decoder pro Sekunde übergeben werden darf. Dieser Parameter ist nur im Bitraten-Modus „Variable" wirksam.

CPB (Coded Picture Buffer)

Der eingetragene Wert bestimmt den maximalen Speicherplatz für ein encodiertes Frame. Höhere Werte können die Qualität steigern, aber auch zu Fehlern während des Exports führen. Falls der Export abbricht, verringern Sie diesen Wert. Die Einstellung „0“ bedeutet, dass der Encoder den Speicherplatz selbst bestimmt.

Maximale GOP-Länge

Hier wird die maximale GOP-Länge festgelegt. Höhere Werte bedeuten bessere Kompression. Niedrigere Werte bewirken eine stärkere Fehlersicherheit und ermöglichen besseren Zugriff auf einzelne Frames zur Nachbearbeitung des Videos.

Generell gilt: Je kürzer die GOP, desto kompatibler ist die erzeugte Videodatei.

TIPP Als gute Faustregel hat sich erwiesen, den Wert der Framerate als GOP-Länge einzutragen.

GOP-Struktur

Die GOP-Struktur ist die Reihenfolge der unterschiedlichen Frames. Am Anfang einer GOP steht ein I-Frame, anschließend folgen mehrere BFrames, gefolgt von einem P-Frame. Die Reihenfolge der BFrames und P-Frames wiederholt sich bis zum Ende einer GOP.

Beispiel:

Eine GOP mit einer Länge von 20 und der Struktur „IBBP“ sieht folgendermaßen aus:

Nr.1234567891011121314151617181920
FrameIBBPBBPBBPBBPBBPBBPB

Profil

Profile definieren, welche Merkmale des Encoders unterstützt werden.

  • MAIN: Ursprünglich war dies das Profil, das im Broadcast-Bereich und für Sicherungszwecke verwendet werden sollte. Jedoch rückte es in den Hintergrund, als das „High Profile“ für diese Anwendungszwecke entwickelt war.
  • HIGH: Dies ist das Profil für Broadcast- und Sicherungsanwendungen, teilweise wird es auch im HDTV-Bereich (High Definition Television) verwendet. So wird dieses Profil beispielsweise für die Blu-ray Disc genutzt.

HINWEIS Verändern Sie diese Einstellung nur, wenn Probleme beim Abspielen des erzeugten Videos auftreten.

Level

H.264 definiert verschiedene Level. Das Level bestimmt, welche Bitrate und Auflösung für das Video zulässig sind. In der Einstellung „Level Auto“ bestimmt der Encoder das Level automatisch, unter anderem an der Auflösung des eingestellten Videoformats, der festgelegten Bitrate und des Profils.

Kodierqualität

Mit dieser Einstellung ist am einfachsten, das Verhältnis zwischen Kodierdauer und Qualität des Videos einzustellen. Wählen Sie hier die Einstellung aus, die am besten zu ihren Anforderungen passt.

Hardwarebeschleunigung

Computer benötigen manchmal viel Zeit, um Videos und Bilder zu verarbeiten. Lagern Sie rechenintensive Prozesse auf Grafikkarte (GPU) oder Hauptprozessor (CPU) aus, um den Decodier- oder Encodiervorgang zu beschleunigen.

  • CPU Hardware: Aktivieren Sie diese Option, wenn Sie einen leistungsstarken Prozessor in Ihrem Computer verbaut haben und die CPU stärker als der Grafikprozessor ist. Der entsprechende Verarbeitungsschritt wird durch den Hauptprozessor übernommen und falls möglich durch die Grafikkarte unterstützt.

  • GPU Hardware: Aktivieren Sie diese Option, wenn Sie eine leistungsstarke Grafikkarte haben und der Grafikprozessor stärker als die CPU ist. Der entsprechende Verarbeitungsschritt wird durch die Grafikkarte übernommen und der Prozessor entlastet. Dies ist vor allem bei 4K-Videos sinnvoll. Es wird der Encoder der Grafikkarte genutzt.

  • Software: Es werden die mitgelieferten Encoder benutzt. Das komplette Encoding findet auf der CPU statt, ohne Unterstützung der Grafikkarte.

Smart Copy

Wenn die Option aktiviert ist, wird unbearbeitetes AVCHD-Material mit harten Schnitten unverändert übernommen. Das Encodierverfahren wird dadurch extrem beschleunigt. Die Übernahme erfolgt immer an den GOP-Grenzen und kann nicht frame-genau ausgeführt werden.

HRD (Hypothetical Reference Decoder)

Das Aktivieren dieser Option bewirkt, dass ein virtueller Decoder den erzeugten Datenstrom schon während des Encodierens auf Kompatibilität zum Videostandard prüft. Dadurch wird sichergestellt, dass das erzeugte Video kompatibel mit verschiedenen Abspielgeräten ist, aber es wird mehr Zeit für das Encodieren benötigt.

Audio

Samplerate (Hz)

Hier wird die Samplerate für die Audio-Kodierung festgelegt.

Kanäle

Bestimmt die Anzahl der Audiokanäle.

Stereo: 2 Kanäle, jeweils einen für Links und einen für Rechts

Bitrate (kbit/s)

Hier wird die gewünschte Bitrate angegeben.

Bild

Interlace

Bestimmt, ob das Video in Vollbildern oder in Halbbildern (im Zeilensprungverfahren, also „Interlaced“) codiert wird.

  • Bottom field first: Das Video wird im Zeilensprungverfahren („Interlaced“) codiert. Dabei werden die unteren Zeilen (Bottom field) für das erste Halbbild und die oberen Zeilen für das zweite Halbbild benutzt.
  • Top field first: Das Video wird im Zeilensprungverfahren („Interlaced“) codiert. Dabei werden die oberen Zeilen (Top field) für das erste Halbbild und die unteren Zeilen für das zweite Halbbild benutzt.