28. Januar 2022

Fotos auf der Landkarte: So einfach geht's

Die Zuschauer Ihrer Fotoshow direkt mit auf die Reise nehmen? Klar: Mit einer animierten Reise-Route, die auf einer Landkarte Ihre schönsten Aufnahmen zeigt. Wenn den Fotos der Aufnahme-Ort zugewiesen ist, ein Kinderspiel. Dank Geotagging kein Problem. Wir verraten, was das ist und wie leicht es geht – auch mit einer Kamera ohne GPS.

 

Was ist Geotagging?

In digitalen Aufnahmen stecken mehr Daten als Sie auf den ersten Blick am Monitor sehen. Die Metadaten enthalten etwa Werte zur Belichtungszeit, der Blendeneinstellung, der genutzten Kamera, die Uhrzeit und das Datum der Aufnahme – im so genannten „Exif-Bereich“ (Exchangeable Image File Format). Ebenso können zu Fotos Stichwörter, Daten zum Urheber oder Kategorien abgespeichert werden – im so genannten IPTC-Bereich (Interenation Press Telecommunications Council).

Viele Fotoprogramme sortieren die Bilder mittlerweile nach diesen Daten. Das bringt Ordnung ins Chaos: Ein Vielfaches der Zeit, die man dafür verwendet, um Bilder zu verschlagworten spart man sich später bei der Suche. Neben Stichwörtern („Tags“) helfen auch Sternebewertungen: so liefert die Suche später die besten Ergebnisse zu ihren Eingaben. Entscheidend für schnelles Wiederfinden von Fotos ist ein überlegtes Schema für Stichwörter und Dateibenennung – etwa nach dem Prinzip „JAHR_MONAT_TAG-Stichwort“, also etwa „2018_07_06-Bergwandern-Chiemgau“. Viele Kameras haben mittlerweile einen eingebauten GPS-Empfänger. Damit wird die Aufnahmeposition bestimmt und direkt beim Fotografieren mit in das Bild geschrieben („Geotagging“). Wählt man diese Option, werden Fotos nach ihrem Aufnahmeort geordnet, etwa auf einer Landkarte.

 

Fotos verorten ohne GPS in der Kamera?

Hat die Kamera keinen eingebauten GPS-Empfänger, gibt es mehrere Möglichkeiten, dem Foto seinen Aufnahme-Ort zuzuweisen. Betrifft es nur wenige Fotos, helfen Foto-Bearbeitungsprogramme, mit der man die „Exif-Daten“ bearbeiten kann. Microsofts „Fotos“ kann das genauso wie Apples „Fotos“ oder die Android-App „Google Fotos“.

Geht es darum, sehr viele Fotos mit GPS-Daten anzureichern, empfiehlt es sich, beim Aufnehmen der Fotos einen GPS-Logger dabei zu haben. Dieses kleine Gerät speichert in regelmäßigen Abständen die Position. Zurück zuhause synchronisiert man am Rechner mithilfe eines Programms die Geo-Daten mit den Urlaubsaufnahmen. Für Windows-Nutzer empfiehlt sich GeoSetter oder Photostory von MAGIX, für Apple-User das Progamm HoudahGeo. Fürs Handy beliebt: Metapho für iOS oder Photo Exif Editor für Android. 

Geotaggen: Wieso, weshalb, warum?

Ein Ortungsdienst für Fotos schafft nicht nur Ordnung. Klar macht es Spaß, Fotos nach Orten ihrer Entstehung auf einer Landkarte suchen zu können – etwa mit Lightroom, Fotos oder dem Photo Manager von MAGIX. Für die Präsentation der Fotos mit einer Fotoshow bieten GPS-Daten auch noch eine sehr eindrucksvolle Möglichkeit: Den Zuschauern die Reiseroute zu zeigen und dazu beeindruckende Fotos an den passenden Orten einzubinden. So entsteht das Gefühl, beim Urlaub live dabei zu sein. Programme, mit denen eine animierte Reise-Routen-Präsentation erstellen können, gibt es mehrere – in unserem Beispiel zeigen wir Photostory von MAGIX.

Aber nicht nur Privatpersonen nutzen die Verortung von Foto-Aufnahmen. Die Automobilindustrie hat davon schon sehr früh Gebrauch gemacht: Zur Dokumentation von Testfahrten – etwa bei der Entwicklung von Navigationssystemen. Stimmt das Timing von Abbiegehinweisen? Gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung? Wie viele Spuren gibt es? Bei all diesen Fragen liefern Testaufnahmen Antworten und dienen als Prüfgrundlage für die Algorithmen.

Auch im Umweltschutz wird viel mit verorteten Bildern gearbeitet. Geht es beispielsweise darum, Artenvielfalt zu erforschen, werden Pflanzen oder Tiere mittels Fotos dokumentiert und der Standort festgehalten. Liegen genug solche Daten vor, entsteht daraus eine Populationslandkarte – animiert: Sie zeigt, wie sich das Artenvorkommen über einen bestimmten Zeitraum verändert hat.

 

Kameras mit GPS-Empfänger

Welche Kameras von Werk mit einem GPS-Empfänger ausgestattet sind, haben wir bei den Herstellern für Sie erfragt. Die Antworten sind ohne Garantie auf Vollständigkeit. Ist das gewünschte Modell nicht dabei: Es gibt für viele Kameras auch GPS-Adapter („Geo-Tagger“), anschließbar über die Fernbedienungsbuchse. 

Hier die Modellübersicht der GPS-Kameras:

  • Canon: EOS R, EOS M 100, EOS 5D Mark IV, EOS 6D Mark II, EOS 7D Mark II, EOS1D X Mark II , EOS 6D, PowerShot S100, PowerShot S110, PowerShot S120, PowerShot S200, PowerShot SX260 HS, Powershot SX230 HS, Powershot SX60 HS, Powershot SX620 HS, Powershot SX720 HS, Powershot SX510 HS, Canon Powershot G1 X, Canon Powershot G3 X, Canon Powershot G5 X, Canon IXUS 255 HS teilweise über Smartphone

  • Nikon: D50, D90, D3100, D3300, D3400, D5200, D5300, D5500, D5600, COOLPIX W300, COOLPIX P900, COOLPIX P510, COOLPIX S9300, COOLPIX S9500, COOLPIX S9700, COOLPIX S9900, 1 V1, 1 V2, COOLPIX A10, COOLPIX W100, COOLPIX A100, COOLPIX P520, COOLPIX P610, COOLPIX P520, COOLPIX P6000, COOLPIX B700, COOLPIX P330, COOLPIX P520

  • Sony: Sony Alpha 5100, Sony Alpha 68, Sony ILCA Alpha 77 II, Sony DSC-HX60V, Sony DSC-HX5V, Sony DSC-HX7VB, Sony DSC- HX90V, Sony DSC-HX90V, Sony DSC-HX10VB, Sony DSC-HX400V, Sony HX9VB, Sony DSC-HX200V, Sony RX100 VI, Sony DSC-WX220, Sony SLT-A65VL, Sony SLT-A55VL