20. October 2021

Formate Dschungel

Durchblick im Formate-Dschungel:
Alles, was Sie über Auflösung und Seitenverhältnis wissen müssen

Das Bildformat, die Bildgröße und Seitenverhältnis – bei so vielen ähnlich klingenden Begriffen fällt es anfangs schwer, den Durchblick zu bewahren. Rettung naht: Wir geben den ultimativen Überblick.

Formate Dschungel

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Film- und Aufnahmeformat. Was Aufnahmeformat bedeutet, versteht man am besten, wenn man einen kurzen Blick in die Fotografie wirft: Es bezeichnet die gesamte Anzahl der Pixel, also der Bildpunkte, aus der eine Aufnahme besteht. Geläufig ist hier der Begriff der „Megapixel". Je mehr Pixel auf einer bestimmten Fläche vorhanden sind, desto schärfer wirkt die Aufnahme. Aber Vorsicht – je höher die Bildauflösung, umso höher sind auch die Ansprüche an technische Geräte, mit denen du deine Videos bearbeitest.

Das Filmformat definiert die Bildgröße und das Seitenverhältnis des geschnittenen Films. Es wird normalerweise in der Form Breite mal Höhe angegeben. Wird nur ein Wert erwähnt, ist das meistens die Bildhöhe (beispielsweise 4K). Deswegen solltest du dir immer vorher Gedanken machen, in welchem Format dein Film letztendlich abgespielt werden soll – und was deine Endgeräte überhaupt anzeigen können.

Auflösung:
Mehr ist nicht immer besser

Die Auflösung bestimmt die Anzahl der Pixel und damit die Schärfe bei der Wiedergabe.

Fangen wir beim früheren Standard an: Die Standardauflösung, abgekürzt als SD, entspricht dem früheren PAL-plus. Videos in SD haben eine Höhe von 576 Pixeln. Bei einem Seitenverhältnis von 16:9 (zum Seitenverhältnis später mehr) entspricht das einer Bildgröße von 1024x576 Pixeln. Mittlerweile ist diese Auflösung aber veraltet und wird nur noch selten verwendet.

Aufnahmen in High Definition, kurz HD haben dagegen schon eine Bildhöhe von 720 Pixeln (bei HDTV720p) oder 1080 Pixeln (bei HDTV 1080i) und wirken deutlich schärfer.

Bei Full High Definition, kurz Full-HD, wird ihr Bild gestochen scharf. Full-HD gilt mittlerweile als Standard. Videos in diesem Format sind 1080 Pixel hoch, bei 16:9 ergibt das 1920 x 1080px.

Und es geht noch mehr: auch wenn 2K nur geringfügig größer ist als Full-HD. 2K steht dabei für zweitausend Pixel. Die beziehen sich auf die Bildbreite, die 2048 Pixel beträgt.

Schon fast schärfer als die Realität ist 4K mit einer Bildbreite von 3840 Pixeln, also knapp 4000 Pixeln – die hingegen erreicht True 4K, mit 4096 Pixel an Bildbreite.
Aber Vorsicht: Bei Videoformaten erreichen Aufnahmen in 4K schon nach wenigen Minuten eine riesige Datenmenge, für die du leistungsstarke technische Geräte benötigst.

Aber auch hier geht noch mehr: 8K ist die Verdopplung von 4K – mit 7680x4320 Pixeln. Das Format wurde z.B. bei den olympischen Spielen 2016 zur Übertragung genutzt. Generell sind 8K-taugliche Geräte in der Anschaffung noch sehr teuer.

Unsere Empfehlung in Sachen Auflösung:
Weniger ist mehr

Auch wenn mittlerweile extrem hochauflösende Aufnahmen möglich sind: Der Unterschied von HD zu Full-HD ist für das Auge viel deutlicher bemerkbar als der Sprung von Full-HD zu 4K. Ergo: Für deine privaten Videoprojekte reicht Full-HD höchstwahrscheinlich völlig aus – sogar auch, wenn es auf die große Leinwand im Kino gehen soll. Nicht umsonst gilt Full-HD mittlerweile als Standard bei Videoaufnahmen – selbst bei vielen aktuellen Smartphones.

Format:
Eine Frage des Verhältnisses

Sicher hast du bereits die Bezeichnung 16:9 gehört – ein typisches Seitenverhältnis von heutigen Fernsehbildschirmen. Das Seitenverhältnis bezeichnet das Filmformat oder auch Seitenformat, das sich aus dem Zusammenspiel der Breite und der Höhe eines Filmbildes oder Bildschirms kalkulieren lässt.

Die meisten Bildschirme werden durch Aufnahmen im 16:9 Format optimal ausgefüllt – außerdem ist das Breitbildformat für das menschliche Auge besonders angenehm – und somit optimal geeignet für Ihre Videoaufnahme!

Früher war quadratischer

16:9 war nicht immer Standard: Bei alten Röhrenfernsehen aus dem 20. Jahrhundert war das typische Verhältnis 4:3, also deutlich quadratischer. Bei den meisten heutigen Bildschirmen entstehen dabei mittlerweile schwarze Ränder an den Seiten – wie zum Beispiel bei älteren TV-Serien.

Tatsächlich können auch Spielfilme manchmal quadratischer daherkommen. Etwas breiter ist nämlich das 5:3-Format, das mit einem Seitenverhältnis von 1,66 zu 1 in seltenen Fällen für Spielfilme genutzt wird.

Gleich auf die große Leinwand …

Wollen Sie Heimkino-Feeling erzeugen, bieten sich extreme Breitbild-Formate an. Videos im 21:9-Verhältnis haben den sogenannten Cinematic-Look und wirken wie professionelle Kinofilmproduktionen. Sie sind noch einmal deutlich breiter als 16:9-Aufnahmen und eignen sich besonders, wenn du beeindruckende Landschaftsaufnahmen planst. Aber Vorsicht: Oft sind Motive nach unten oder nach oben abgeschnitten. Außerdem führt dieses Format an den meisten Bildschirmen zu Balken.

… oder doch eher den kleinen Bildschirm?

Das genaue Gegenteil spielt sich hingegen auf den Kleinstbildschirmen ab. Dort laufen Videos im 1:1-Format, um Wirkung entfalten zu können, egal wie das Handy gehalten wird. Besonders dank Instagram ist deswegen das 1:1-Verhältnis populär geworden. Aber: Für alle anderen Bildschirme ist das quadratische Format eher ungeeignet und selbst auf Instagram gibt es mittlerweile Hoch- und Querformate.

Unsere Empfehlung in Sachen Format:
Entscheidend ist das Endgerät

Zugegeben, die unterschiedlichen Formatangaben sind anfangs verwirrend. Wichtig ist: Mach dir vor deinem Videoprojekt Gedanken, welche Bildschirme deinen Film optimal anzeigen sollten – eher die große Kinoleinwand, das Smartphone oder doch PC-Monitor und Fernsehbildschirm?

Am Ende sind zwei Faktoren entscheidend: Lass dich von den Zahlen nicht blenden und setze auf eine angemessen hohe Auflösung. Und denken Sie stets vom Resultat her: Wer schaut mein Video auf welchem Gerät? Dann kannst du im Dschungel der Formate Übersicht bewahren.