Was ist MP3?
Vor- und Nachteile des beliebtesten Audioformats
Das MP3-Format zeichnet sich durch eine hohe Klangqualität und ein vergleichsweise geringes Volumen auf dem Datenträger aus. Der Großteil der heute angebotenen Audiodateien liegen im MP3-Format vor und nahezu alle Player und Computersysteme können es abspielen. Hier erfahren Sie, was das MP3-Format ausmacht, wie Sie es optimal einsetzen und welche Vor- sowie Nachteile MP3-Dateien haben.
Was ist eine MP3-Datei?
MP3 ist die Abkürzung für ISO MPEG Audio Layer 3. Seit seiner Entwicklung im Jahr 1982 am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen unter maßgeblicher Beteiligung von Karlheinz Brandenburger hat das MP3-Format einen beispiellosen Siegeszug zu verzeichnen: Es war eines der ersten standardisierten Audio-Dateiformate und zeigte in der Praxis schnell seine Vorteile. Als der PC Anfang der 90er-Jahre in die Haushalte einzog, gab es bereits Programme, die das Audioformat abspielen konnten. Die geringe Kapazität, die das Format auf dem Datenträger einnahm, war einer der großen Vorteile von MP3 und macht das Dateiformat bis heute zum Nonplusultra, wenn es darum geht, Musik zu speichern und zu teilen.
Das Prinzip der MP3 Datei basiert auf einer starken Komprimierung der Original-Musik-Datei. Sie gehört damit zu den sogenannten verlustbehafteten Formaten. Konkret bedeutet das, dass die MP3-Datei weniger Daten enthält als etwa eine Original-Audio-Datei auf einer Musik-CD. Hörbar ist das für das menschliche Ohr nicht, denn es ist ohnehin nur in der Lage, Töne in einem bestimmten Frequenzbereich wahrzunehmen. Der Grad der Komprimierung einer MP3 Datei lässt sich zudem während der Umwandlung einstellen. Je höher die Bitrate, desto besser ist die Klangqualität. Die Bitrate bestimmt, wie viele Daten pro Sekunde in der Datei verarbeitet werden. Eine Bitrate von 192 Kilobit pro Sekunde entspricht in etwa der Qualität einer Original-Audio-CD.
Exkurs: Klangqualitäten im Überblick
Oftmals werden bei unterschiedlichen Speichermedien unterschiedliche Bitraten verwendet. Doch wie ist die Soundqualität bei welcher Bitrate?

Das MP3-Format:
Siegeszug mit Pros und Contras
Das MP3-Format bietet neben der geringen Dateigröße weitere Vorteile – allerdings ist sie nicht für alle Zwecke optimal geeignet. Zunächst die Pluspunkte: MP3 ist seit 2017 als Standard frei verfügbar – die Entwickler stellten die Lizenzierung im Mai jenes Jahres ein. Das Format lässt sich somit von jedem bearbeiten und weiter entwickeln. Freie Standards sind meist fortschrittlicher und weniger fehlerbehaftet als Formate, deren Quellcode nur ihre Programmierer kennen.
Sie können einer MP3-Datei zudem Metatags hinzufügen, wie den Titel, den Interpreten oder den Namen des Albums – eben alle Informationen, die wichtig sind, um Ihre Musik wiederzufinden. Diese in den Metadaten unterzubringen, verringert die Länge des Dateinamens an sich. Diese können kurz benannt werden, beim Abspielen und bei der Suche stehen alle wichtigen Informationen in den Metatags zu Verfügung.
In der Praxis bietet MP3 Vorteile, da sich die Dateien aufgrund ihrer geringen Größe einfach und in der Regel störungsfrei über das Internet streamen lassen. So können Sie Ihre Musik ohne technische Hürden einfach verbreiten.
Demgegenüber stehen wenige Nachteile. So verringert sich die Audioqualität durch das Auslassen der unhörbaren Daten nur minimal. Der hörbare Qualitätsverlust hängt dabei eng mit der eingestellten Bitrate zusammen. Niedrige Bitraten verursachen tatsächlich einen merklichen Qualitätsverlust. Der Prozess der Komprimierung kann zudem Fehler in die Datei schmuggeln, wie Rauschen oder Knistern.
Wie lassen sich Audiodateien in das MP3-Format umwandeln?
MP3 ist aus diesen Gründen etwa für die Aufnahme im Tonstudio oder am heimischen Rechner weniger geeignet. Hier bietet sich eher das FLAC (Free Lossless Audio Codec)-Format an: Auch FLAC-Dateien sind komprimiert, das heißt, die Daten werde nicht im Original verabreitet. Das FLAC Format kodiert Audiodateien allerdings ohne Datenverluste. Während der Komprimierung wird nicht wie beim MP3 Format das Tonsignal verändert, sondern die Darstellung der Daten. Diese benötigen weniger Speicherplatz, bleiben jedoch im Original erhalten.
Eine Alternative sind WAV-Dateien, die Aufnahmen ohne Verluste speichern. Diese nehmen allerdings viel Platz auf dem Datenträger ein. Wichtig: Speichern Sie Ihre Aufnahmen einmal im MP3 Format, lässt sich die Qualität nicht mehr verbessern. Es ist daher sinnvoller, ein unkomprimiertes beziehungsweise verlustfreies Dateiformat zu wählen und es anschließend umzuwandeln.
Die Umwandlung können Sie mit unterschiedlicher Software direkt am Rechner vornehmen. Hierfür stehen zahlreiche Programme zur Verfügung, ein Beispiel ist MAGIX MP3 deluxe. Mit diesem Programm lassen sich alle gängigen Audioformate in MP3 Dateien umwandeln.