16. April 2018

Windows-Programme auf Mac nutzen

Einige von euch werden es vielleicht kennen: Gerade ist man von Windows auf einen Mac umgestiegen und schon fällt einem auf, dass das eine oder andere Windows-Programm doch noch benötigt wird. Fragen wie „Ist Video deluxe kompatibel mit meinem Mac?“ oder „Ich bin gerade auf Mac umgestiegen und kann meine MAGIX-Produkte nicht mehr verwenden. Was kann ich tun?“ erreichen uns bei MAGIX immer wieder.

Obwohl MAGIX-Produkte nicht mit dem Mac OS X kompatibel sind, müsst ihr nicht auf die Verwendung von Video deluxe und Music Maker verzichten. Wir stellen euch drei kleine Helfer vor, die euch die Nutzung dieser und sämtlicher anderer windowsbasierter Programme auf dem Mac ermöglichen.

Methode 1: „Boot Camp“

Die erste Lösungsvariante des Windows-auf-Mac-Problems stellt das Programm „Boot Camp“ dar. Dabei handelt es sich um eine Apple-Software, die entwickelt wurde, damit das Betriebssystem Windows nachträglich auf dem Mac installiert werden kann. So könnt ihr bei jedem Start auswählen, welches der beiden Betriebssysteme gestartet werden soll.


Warum ihr „Boot Camp“ nutzen solltet

Es gibt allerhand Emulatoren oder virtuelle Betriebssysteme, die über Mac ausgeführt werden können. Aber warum ist die Verwendung dieser nicht geeignet? Ganz einfach: Bei virtuellen Maschinen könnt ihr mit Leistungseinbußen rechnen. Allerdings lässt nicht nur die Performance zu wünschen übrig. Wenn die virtuelle Maschine oder beispielsweise ein MAGIX-Produkt geupdatet wird, kann dies Kompatibilitätsprobleme auslösen. Das durch „Boot Camp“ installierte Windows funktioniert hingegen einwandfrei und ohne Kompromisse.

Die Installation von „Boot Camp“

Bevor ihr mit der Installation von Windows über „Boot Camp“ startet, solltet ihr prüfen, ob euer Mac alle Systemvoraussetzungen dafür erfüllt. Das könnt ihr schnell und leicht auf der Hilfe-Seite von Apple herausfinden. Für die Installation benötigt ihr eine gültige Windows-Version und den entsprechenden Key. Geht dafür einfach auf die Internetseite von Microsoft. Damit „Boot Camp“ auf eure gültige Windows-Version zugreifen kann, müsst ihr eine ISO-Datei eurer Version erstellen. Entweder erstellt ihr euch dafür ein Image von der Installations-DVD oder ladet die ISO-Datei für das jeweilige Windows herunter (Windows 7, Windows 8 oder Windows 10). Die heruntergeladene ISO könnt ihr anschließend auf den Desktop verschieben.

Achtet darauf, dass keine weiteren externen Laufwerke angeschlossen sind. Dann kann es auch schon losgehen: Einfach unter „Programme“ im Ordner „Dienstprogramme“ den „Boot Camp“-Assistenten starten und im Anschluss den Anweisungen folgen – und schon wird dein Boot-Laufwerk neu partitioniert. Schließt ein leeres USB-Flash-Drive (mit mindestens 8 GB Speicherplatz an), falls ihr während des Vorgangs dazu aufgefordert werdet. Aber Vorsicht: Wenn dieses nicht leer ist, wird es formatiert!

Damit nichts schief geht, könnt ihr im folgenden Video Schritt für Schritt verfolgen, wie Windows per „Boot Camp“ installiert wird:

Probiert es aus! Ladet euch eine kostenlose Testversion von Video deluxe herunter und testet die Software kostenlos für 30 Tage auf eurem Mac!

Methode 2: „Parallels Desktop“

Um MAGIX-Programme und viele andere Windows-Softwares weiterhin auf dem Mac nutzen zu können, stellen wir euch nun eine zweite Option vor: sogenannte „virtuelle Desktops“, mit denen sich mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner simulieren lassen.


Der virtuelle Desktop – Ein fast echter PC im Mac

Wenn neben OS X auf dem Mac noch ein anderes Betriebssystem mit Hilfe von „Boot Camp“ installiert wird, dann ist die Rede von einem „nativen“ Betriebsystem. Nativ bedeutet, dass es sich bei dem Betriebssystem um ein vollwertiges, eigenständiges System handelt. Es wird weder simuliert noch emuliert und auf einer ganz eigenen Festplattenpartition installiert – im Prinzip so, als wäre Windows auf einem regulären PC installiert. Leider ist diese Methode sehr umständlich, da immer zwischen den Systemen hin und her gewechselt werden muss – folglich kann nur ein Betriebssystem zur gleichen Zeit ausgeführt werden.

Wenn ihr also nicht immer zwischen den Betriebssystemen wechseln möchtet, solltet ihr euch vorher überlegen, ob ihr Windows unter OS X simulieren möchtet. Falls ihr euch dafür entscheidet, bietet Parallels eine gute Software für diesen Zweck: „Parallels Desktop“ (Preis der Software liegt aktuell zwischen 50 und 60 Euro im Handel). Unter der Voraussetzung, dass eine gültige Windows-Lizenz vorhanden ist, lässt sich zum Beispiel Windows XP in einem Fenster unter Mac ausführen. Das Programm gaukelt Windows vor, auf einem normalen Rechner zu laufen – in Wirklichkeit jedoch wird dieser Rechner lediglich vom Programm simuliert. Auf diese Weise können Windows-Programme im virtuell laufenden Windows installiert und ausgeführt werden. In der aktuellsten Version von „Parallels Desktop“ lässt sich die simulierte Windows-Oberfläche sogar direkt in OS X integrieren. So werden Windows-Fenster wie Mac-Fenster dargestellt und perfekt in die OS X-Oberfläche eingefügt. Auch das Starten der Programme könnt ihr dann ganz einfach über die Dockbar erledigen.

Kleiner Nachteil dieser Variante: Die Hardware des virtuellen Systems wird auch nur simuliert und so fällt die Rechenleistung der simulierten Maschine dementsprechend gering zur tatsächlichen aus. Für Multimedia-Anwendungen und einige 3D-Spiele ist die simulierte Rechenpower dennoch ausreichend.

Methode 3: „CrossOver“

Als dritte Variante zeigen wir euch eine Methode, mit der ihr zum Beispiel das windowsbasierte Fotoverwaltungsprogramm MAGIX Foto Manager deluxe mit Hilfe sogenannter „bottles“ direkt unter Mac OS starten könnt.


Das „Genie in a bottle“: CrossOver für Mac

Während „Boot Camp“ ein zweites natives (echtes) Betriebssystem auf dem Mac installiert und virtuelle Desktops ganze Systeme in Fenstern simulieren oder diese direkt in das Mac OS integrieren, gibt es noch eine weitere Lösung für das Windows-auf-Mac-Problem: Mit Hilfe des Programms „CrossOver“ für Mac (Vollversion ab 32 Euro) könnt ihr viele Windows-Programme auch unter OS X nutzen – und das ohne, dass eine Windows-Lizenz benötigt wird. Wie das geht? „CrossOver“ simuliert kein komplettes Betriebssystem, sondern erstellt lediglich sogenannte „bottles“. Bei diesen „bottles“ handelt es sich um geschlossene Dateisysteme in einer einzigen Datei. Das bedeutet, dass nur die wirklich benötigten Komponenten für die Windowssoftware mitsamt des Programms in einer Datei abgelegt werden – es kann so wie gewohnt auf eine eigene Registry und seine benötigten Windowstreiber zurückgreifen, ohne dabei in das OS X eingreifen zu müssen. Mehrere Programme können sich auch eine „bottle“ teilen.

Der große Vorteil dabei ist, dass Programme direkt ohne Windows-Simulation im OS X gestartet und genutzt werden können. Zudem wird keine Lizenznummer einer Windows-Version benötigt, sondern einzig und allein das Programm „CrossOver“.

Nachteil: Nicht alle Programme und Spiele werden offiziell von der Software unterstützt. Es gilt also: „Probieren geht über Studieren“. Eine Liste mit allen unterstützten Programmen findet ihr auf der Herstellerseite; inoffiziell funktionieren jedoch viel mehr Programme, als dort aufgelistet sind.

Eurer Nutzung von MAGIX- und diversen anderen Windows-Programmen auf dem Mac steht nun also nichts mehr im Wege.